RE: Patientenzimmer - 4

Tess in ihrem Bett, Krankenschwester im Raum, Frank im Bett

Schon wieder kam eine Krankenschwester herein, dieses Mal mit irgendeinem Gerät. Sie erkundigte sich nach Tess befinden, doch diese war sich selbst nicht ganz klar wie es ihr im Moment ging. Irgendwie war ihr gerade alles zu viel. So zuckte sie nur mit den Schultern und schloß die Augen. Sie war völlig überfordert mit der ganzen Situation, ihren Gefühlen für Frank, den Schmerzen, die ihr der Kopf immer noch bereitete und der Angst um ihren Freund. So konnte sie auch nicht verhindern, dass ihr trotz geschlossener Lider, die Tränen über die Wangen kullerten. Sie drehte nur den Kopf zur Seite, damit die Schwester es nicht mit bekam und sie bloss in Ruhe liess.
Auch, dass Frank wieder zu sich kam löste nicht sofort eine Reaktion bei Tess aus.

Krankenschwester; Dr. Helga Derenbach, Frank u. Tess

Die Krankenschwester schloss die Elektroden an und dosierte des Beruhigungsmittel höher, bevor sie sich von Franks Bett entfernte. Frank dämmerte wieder weg und das, so statuierte die Schwester, war nach der Panikattacke auch ganz gut so, denn noch mehr Unruhe und vor Allem Bewegung würde wohl mehr Schäden anrichten, als ohnehin schon zu erwarten waren. Die Sauerstoffstättigung war noch nicht wieder im Normbereich angekommen, auch wenn der Wert zu steigen schien, so dass sie die Atemmaske angeschlossen ließ. "Fräulein Meier? Falls Sie Jemanden zu Reden brauchen - melden Sie sich ja?" Sie warf einen besorgen Blick auf die Patientin, die sich mit dem Gesicht zur Wand gedreht hatte. Ihre Hilfe, oder ein Gespräch, konnte und durfte sie ihr nicht aufdrängen. Dazu war die Psychologin der Klinik schließlich da, aber auch die Griff meistens nur auf Patientenwunsch in die Behandlung ein. Sie verließ das Zimmer in der Annahme, dass die Patientin wieder eingeschlafen war, denn auch diese hatte sicherlich noch Schmerzen und war aufgrund einer Gehirnerschütterung sehr müde.
Sie ließ die Tür einen Spalt weit auf, damit sie im Zweifel den Alarm der Überwachungsgeräte hören konnte. Vor dem Flur wurde sie von einer Frau angesprochen, die offenbar in Sorge, aber auch verärgert zu sein schien. "Schwester, liegt hier Frank Derenbach? Ich will sofort zu ihm." Helga war müde und dementsprechend gereizt, denn die Fahrt von Hamburg nach Seeland war auch am frühen Morgen schon stressig gewesen, weil die LKW ihre Parkplätze verlassen mussten und der Berufsverkehr war auch in vollem Gange gewesen. Ohne eine Antwort abzuwarten, schob sie sich an der Schwester vorbei, um einzutreten. "Halt! Der junge Mann hat Besuchsverbot! Er hatte eine Panikattacke." Die Schwester wollte sie aufhalten und fuhr zusammen, als diese Frau sich ihr als Frau Dr. Derenbach vorstellte, sie ziemlich grob anfuhr. "Bitte?! Sie lassen mich zu meinem Sohn, und zwar sofort." Ohne sich weiter aufzuhalten betrat sie das Zimmer und schloss die Tür. "Was haben wir denn jetzt?!" Sie war schockiert, darüber dass das erste Bett ganz offensichtlich mit einer weiblichen Jugendlichen belegt war. Im falschen Zimmer war sie jedoch nicht, denn einen Blick um den Paravent herum, erkannte sie Franks Haarschopf. Der Anblick ihres Sohnes, der an diversen Geräten angeschlossen war, ließen ihr die Knie werden. Dank ihrer medizinischen Ausbildung erkannte sie sofort, dass er gut versorgt war - von dem Zusammenlegen mit einer fremden Jugendlichen mal abgesehen, aber dennoch griff die Angst und Sorge nach ihr und schien sich wie eine kalte Hand um ihr Herz zu legen. Mein Gott, der arme Junge. Ob Peter mir das bewusst verschwiegen hat - ; na, da gibt es wohl Einiges zu erklären.. Sie legte ihre Handtasche auf einen der Stühle und setzte ich auf den Stuhl am Bett Franks. Mit einer liebevollen Geste strich sie ihm ein paar Haare aus der Stirn und musterte die Kurven auf dem EKG. Das sieht gut aus.. Helga war etwas beruhigter, als sie die Kurven des EKGs sah und auch die Sauerstoffsättigung nahezu den Normwert hatte. Natürlich hatte ihr Kollege sie über Franks Zustand aufgeklärt, nachdem sie mit rechtlichen Konsequenzen gedroht hatte. Frank war ganz offensichtlich nicht in der Lage, für sich selbst zu sprechen und sie war die Mutter, also hatte sie sowohl das Recht, als auch das Pflicht seine Interessen zu vertreten. Noch war sie nicht geschieden und noch teilte sie mit Peter das Sorgerecht für den Jungen, so er nicht für sich selbst entscheiden konnte. "Na, dann wollen wir doch mal sehen, ob nicht doch ein Einzelzimmer zu bekommen ist - so geht das überhaupt nicht." Sie sprach mit Frank, ohne zu Wissen, ob dieser sie überhaupt wahrgenommen hatte, und erhob sich wieder, um das Zimmer zu verlassen. Im Vorbeigehen warf sie einen Blick auf die für sie so unpassend anwesende Jugendliche. "hmm, guten Morgen. Mein Name ist Helga Derenbach, Dr. Derenbach. Ich bin die Mutter zu Frank. Vielleicht hätten Sie die Freundlichkeit zu erklären, warum Sie bei meinem Sohn liegen?" Ihr Ton ließ keinen Zweifel daran entstehen, dass ihr das nicht passte.

[b]Frank u. Tess, Dr. Derenbach tritt ein, Krankenschwester verlässt das Zimmer[B]

Eigentlich hätte Tess klar sein müssen, dass sie der Krankenschwester nichts vormachen konnte. Doch diese drängte sich ihr nicht auf, meinte nur, sie solle sich melden so sie jemanden zum Reden brauche. Das Mädchen murmelte ein "alles klar" blieb aber ansonsten stumm. Die Schwester verließ das Zimmer, ließ jedoch die Tür angelehnt. So konnte Tess das Gespräch zwischen der Schwester und einer anderen Frau mit anhören. Wie sie vernahm handelte es sich um Franks Mutter. Allerdings kam sie für Tess nicht sehr sympatisch rüber. So schloß sie die Augen rasch wieder, als Frau Derenbach das Zimmer betrat. Sie hörte sofort, dass die Dame nicht sehr begeistert über den Umstand war, dass sich Frank und sie ein Zimmer teilten. Ganz deutlich wurde das, als Frau Derenbach, Dr. Derenbach, so viel Zeit muss sein, Tess ansprach.
Langsam öffnete Tess die Augen und blickte Franks Mutter trotzig an. "Guten Morgen, Frau Dr. Derenbach, fragen Sie das doch den Herrn Professor, immerhin hat er das veranlasst und er wird wohl seine Gründe gehabt haben." Tess betonte Helgas Titel extra, was wohl, zusammen mit ihrem Tonfall, recht provokant rüber kam. Sollte sich doch der Prof. mit dieser Frau rumärgern, aber sicher nicht sie. Und wenn diese Dame schon eine Frau Dr. war konnte man wohl erwarten, dass sie etwas mehr Feingefühl im Umgang mit Tess an den Tag legte. Zumindest erwartete Tess das.

Tess mit Dr. Derenbach, Frank im Bett

"so, Hat er das?" Helga Derenbach musterte die Jugendliche kritisch. Ziemlich frech,die Kleine. "Genau das habe ich auch vor. Mein Sohn braucht Ruhe und wäre sicherlich in einem Einzelzimmer besser aufgehoben. Vielleicht haben Sie ja die Freundlichkeit mir zu erklären, wer sie sind und was sie hier machen?" Helgas Ton ließ kaum Widerspruch zu, obwohl sie bereits nach ihrem Handy suchte. Ihr Noch-Ehemann hatte bestimmt gerade Pause, so dass er wohl abheben würde. "Nun? Ich höre, Fräulein?"

Tess im Gespräch mit Dr. Derenbach, Frank im Hintergrund

Na, der blöden Schnepfe werd ich es jetzt aber mal geben. Ihr armer Herr Sohn...komisch nur, dass Frank seine Mutter überhaupt nicht erwähnt hat. "Aber natürlich dürfen Sie erfahren wer ich bin, Fr. Dr. Derenbach. Mein Name ist Theresa Meier, ich bin die Tocher von Dr. Karl-Heinz Meier, Facharzt für Orthopädie und derjenige, der ihrem Sohn gestern das Knie gerettet hat. Außerdem bin ich Franks Freundin und das zweite Opfer des Motoradunfalls. Noch Fragen, gnädige Frau?" Meinte Tess zuckersüß, innerlich jedoch kochte sie vor Wut über so viel Arroganz. Gut, dass ihre Mutter nicht hier war sonst hätte das wohl den schönsten Zickenkrieg gegeben.

Tess mit Dr. Derenbach den Raum verlassend, Frank im Hintergrund

"Aha - Franks Freundin also." Helga Derenbach reagierte deutlich geschockt auf die Worte der Schülerin. Eine Freundin - wahrscheinlich eine von ganz Vielen. Sieht aus, als wäre sie an dem Unfall beteiligt gewesen. Helga seufzte innerlich. Bis jetzt hatte Frank nichts anbrennen lassen, aber auch nicht viel Geschick darin gewesen, sich eine Freundin zu suchen, mit der würde glücklich werden können. Eine Notwendigkeit dafür sah sie allerdings auch nicht, denn noch war Frank entschieden zu jung, um sich langfristig zu binden und schon gar nicht an so eine freche Göre. "Sie waren das also." Sie statuierte sehr trocken und fragte sich gleichzeitig, was den Professor wohl veranlasst haben mochte, ausgerechnet ein Mädchen und dann noch die andere Unfallbeteiligte zu ihrem Sohn zu legen. Das würde sie diesen wohl mit Nachdruck fragen müssen, denn ein weiteres und längeres Zusammentreffen der beiden, wollte sie auf jeden Fall vermeiden. Mindestens bis die Schadensersatzforderungen ausgeglichen sind, mein Liebe. "Nun, das Retten des Knies war in dem Fall wohl auch das Mindeste,nicht wahr? Ich werde mit dem Professor sprechen und entweder auf Ihre Verlegung bestehen oder Frank verlegen lassen - so geht es gar nicht." Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer, nicht ohne noch einmal nach Frank zu sehen. Kaum war sie draußen, begann bei Frank, der unruhig vor sich hin murmelnd den Kopf bewegte, dass EKG zu piepen.

[b]Tess mit Dr.Derenbach (den Raum verlassend) Frank im Hintergrund[b]

"Aha - Franks Freundin also." Helga Derenbach reagierte deutlich geschockt auf die Worte der Schülerin. Eine Freundin - wahrscheinlich eine von ganz Vielen. Sieht aus, als wäre sie an dem Unfall beteiligt gewesen. Helga seufzte innerlich. Bis jetzt hatte Frank nichts anbrennen lassen, aber auch nicht viel Geschick darin gewesen, sich eine Freundin zu suchen, mit der würde glücklich werden können. Eine Notwendigkeit dafür sah sie allerdings auch nicht, denn noch war Frank entschieden zu jung, um sich langfristig zu binden und schon gar nicht an so eine freche Göre. "Sie waren das also." Sie statuierte sehr trocken und fragte sich gleichzeitig, was den Professor wohl veranlasst haben mochte, ausgerechnet ein Mädchen und dann noch die andere Unfallbeteiligte zu ihrem Sohn zu legen. Das würde sie diesen wohl mit Nachdruck fragen müssen, denn ein weiteres und längeres Zusammentreffen der beiden, wollte sie auf jeden Fall vermeiden. Mindestens bis die Schadensersatzforderungen ausgeglichen sind, mein Liebe. "Nun, das Retten des Knies war in dem Fall wohl auch das Mindeste,nicht wahr? Ich werde mit dem Professor sprechen und entweder auf Ihre Verlegung bestehen oder Frank verlegen lassen - so geht es gar nicht." Mit diesen Worten verließ sie das Zimmer, nicht ohne noch einmal nach Frank zu sehen. Kaum war sie draußen, begann bei Frank, der unruhig vor sich hin murmelnd den Kopf bewegte, dass EKG zu piepen.

[album]5[/album]

Tess u. Frank, Dr. Schiller und eine Krankenschwester treten ein

Es dauerte nur Sekunden bis Dr. Martin Schiller in Begleitung einer Krankenschwester in des Zimmer trat. "Schalten Sie mal den Alarm ab, ja? Ist ja furchtbar." Die Schwester gehorchte und schaltete den Alarm ab, während Dr. Schiller nach Frank sah und ein Elektrode auf dessen Brust neu verklebte. Erst danach wandte er sich an Tess. "Guten Morgen, Frl. Meier. Machen Sie sich keine Sorgen, Ihr Freund ist stabil, aber noch ruhig gestellt. Eine Elektrode hatte sich gelöst, deswegen der Alarm. Wie geht es Ihnen heute Morgen? Ihr Operationswunde müsste ich mir einmal ansehen."

Tess mit Dr. Schiller, Krankenschwester bemüht sich um Frank

Erleichtert vernahm Tess, dass es Frank so weit gut ging und dass der Alarm nur ein technischer Zwischenfall war. "Guten Morgen, Dr. Schiller. Naja geht so, Kopfschmerzen hab ich immer noch ziemlich." Und Sorge um Frank. Dachte sie bei sich. Tess setzte sich so hin, dass Dr. Schiller gut an ihren Kopfverband herankommen konnte und machte sich schon darauf gefaßt, dass die Wundauflage angeklebt war und beim Lösen schmerzen würde.

Dr. Schiller mit Tess im Gespräch (Frank mit Krankenschwester im Hintergrund)

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"Kopfschmerzen oder auch noch Wundschmerz?" Dr. Schiller fragte freundlich nach, während er rasch die Wundauflage entfernte. Natürlich würde das ein bisschen schmerzen, aber über seine Frage war die Patienten ein bisschen davon abgelenkt. Die Wunde sah gut aus, so dass er zufrieden nickte. "Das sieht gut aus. Wir werden heute oder morgen noch vorsichtshalber ein EEG und ein CT des Schädels machen, um sicher zu gehen, dass die Schwellung nicht doch noch Traumata zurück gelassen hat." Während er sprach, deckte der junge Mediziner die Wunde wieder ab. "Keine Angst, ich glaube nicht, dass sie noch Etwas zu befürchten haben. Wir werden bereits am Donnerstag die Fäden ziehen können, so dass sie zum Wochenende zu Hause sind." Dr. Schiller gab die Schale mit seinem Besteck und dem alten Verband der Krankenschwester. "Ich würde gerne noch einen Sehtest durchführen lassen, damit wir sicher sein können, dass der Sehnerv nicht beschädigt wurde. Falls Sie noch Fragen haben, nur raus damit."

Tess im Gespräch mit Dr. Schiller (Frank u. Krankenschwester im Hintergrund)

Tess biss die Zähne zusammen als Dr. Schiller die Wundauflage entfernte, aber es tat nicht so weh, wie sie befürchtet hatte. Erleichtert atmete sie aus, als sie merkte, dass sie die Luft angehalten hatte. "Jetzt auch wieder Wundschmerz." Meinte das Mädchen mit einem frechen Grinsen. Nein wehleidig war Tess sicher nicht, das konnte man ihr nicht nachsagen.
"Wie sieht das aus mit dem Tanzen, darf ich das noch oder wie lange muß ich Pause machen mit dem Tanzen?" Das war im Moment die wichtigste Frage, denn davon hing ja auch ihre Berufswahl ab. Auch wenn ihre Eltern nicht mit einer Karriere als Tänzerin einverstanden sein würden. Außerdem, was würde aus Frank und ihr, wenn sie sich für diese Laufbahn entscheiden würde?

Tess im Gespräch mit Dr. Schiller (Frank u. Krankenschwester im Hintergrund)

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Aha." Dr. Schiller schmunzelte über seine tapfere Patientin. "Hmm, also genaue Auskunft kann ich Ihnen wohl erst nach dem EEG und dem CT geben. Es dauert vergleichsweise lange, bis das Gehirn so ein schweres Trauma überwunden hat. Ich will auch offen zu Ihnen sein: Bei vielen Menschen bleibt es auch lange nach einer Ausheilung so empfindlich, dass schon ein sonst harmloses Stoßen zu Schwindel oder dem Sehen von Sternen führt. Ich muss Ihnen daher für die nächsten sechs Wochen vom Tanzen dringend abraten." Ernst sah Dr. Schiller die Schülerin an, denn das war ihm wichtig. Sie musste den Ernst ihrer Lage erkennen. "Danach spricht selbstverständlich nichts gegen Tanzen, lediglich von diesem in der Jugend so beliebtem Breakdance oder Headbanging rate ich dringend ab, da dadurch die ohnehin nun empfindlichere Hirnstruktur weiter geschädigt werden könnte. Ich nehme nicht an, dass sie ein aufstrebendes Talent im Turmspringen sind, oder?" Dr. Schiller musste lachen, denn das vermochte er nicht zu glauben, zu mal in Seeland kaum dafür geeignete Anlagen vorhanden waren.