Küstenstraße 3, EG, Peter u. Frank Derenbach

Einstiegspost 09.02.2011

Frank drehte sich noch einmal im Bett wieder herum, nachdem sein Vater nach kurzem Abschied, die Wohnung verlassen hatte.

Es war Montagmorgen und Frank hatte schulfrei, was ihm sehr entgegen kam. Das lange Wochenende war für ihn anstrengend gewesen, weil er mit seiner Fußballmanschaft ein Turnier bestritten hatte.
Schlecht hatte sie nicht abgeschnitten und deshalb hatten sie abends viel zu feiern gehabt und die Nächte waren kurz gewesen.
Am Vorabend war Frank zurück nach Seeland gefahren und war froh, dass er heute ausschlafen konnte.

Erst gegen 10.00 Uhr wurde er wieder wach, zog sich Jeans und Sweatshirt an und frühstückte mit sich allein.

Nach kurzer Überlegung nahm er seinen Fußball unter den Arm und beschloss zur Seelandpromenade zu gehen.
Dort würde er am ehesten einen Mannschafts- oder Klassenkameraden treffen.

tbc.. Seelandpromenade

cf.: Stadtzentrum/Eiscafé "Attardos"

Obwohl Frank es nicht besonders eilig hatte, hatte er den Weg bis zu dem Altbau, in dem er mit seinem Vater lebte, fast komplett im Dauerlauf zurückgelegt.

Er öffnete die Tür mit dem Hausschlüssel, da er seinen Vater ja noch auf der Fortbildung wähnte.
Rasche vertauschte er seine Jeans gegen die lederne Motorradhose, legte den Nierengurt an und schnappte sich den Helm nebst Schlüssel.
Statt der leichten Jacke zog er eine Lederjacke an und erst als er schon im Begriff war, die Wohnung wieder zu verlassen, fiel ihm ein, dass es vielleicht nicht schlecht war, wenn er noch eine Art Picknick einpackte.

Er ging also in die Küche und holte noch zwei Äpfel, zwei Joghurts und zwei Flaschen Coca-Cola.

So beladen verließ er die Wohnung, schloss die Tür ab und ging hinüber zur Garage, die hinter dem Wohnhaus lag.
Schnell verstaute er die Sachen neben einer Decke in einer der beiden Motorradtaschen, die er an der Honda hatte, und setzte den Helm auf.
Schöner Sound...
Er ließ den Motor an, schob die Honda aber zunächst noch aus der Garage. Erst nachdem er diese wieder abgeschlossen hatte, bestieg er sein Motorrad, schloss das Visier seines Helms und fuhr langsam vom Hof.

Erst als er auf der Straße oberhalb der Seelandpromenade war, gab er Gas und fuhr zu der Villa, von der er noch wusste, wo sie lag.

Meerblick 1, Villa Dres. Meier

cf.: Schulzentrum, Gymnasium, Lehrerzimmer

Als Peter die gemütliche Altbau-Wohnung betrat, fiel ihm als erstes Franks Ball in Auge. Er lag unbeachtet in der Diele neben der Tür zur Küche.

Dieser verwaist wirkende Ball war es, der in Peter erneut die Sorge um seinen Sohn wach werden ließ.

Er war nach Seeland gezogen, um mit seiner Bronchitis besser leben zu können und Frank war um des Abstandes zu einer Gang Willen mit ihm gegangen und nun dass!

Nicht nur, dass dieser sich für Peters Dafürhalten zu schnell nach seiner unglücklichen Liebe zu Michaela Ruhrmann wieder mit einem Mädchen traf, nein er verunfallte auch noch mit dem Motorrad.

Ehrlich, Herr. Musste das sein?

Peter stellte seine Tasche in den Flur neben eine Kommode und machte sich schnell noch etwas zu Essen vom Vortag in der Mikrowelle warm.

Während das Essen wärmte, ging er in Franks Zimmer und packte die für diesen notwendigsten Klamotten ein.

Natürlich vergaß er auch nicht dessen Laptop und den MP3-Player, der unbeachtet auf dem Bett lag.

Eine DVD in Originalverpackung packte er ebenfalls mit ein und hoffte doch, dass Frank nicht allzu lange im Krankenhaus bleiben musste, denn dort würde er sich wohl langweilen.

Frank war nahezu ständig in Bewegung, so dass Peter gar nicht wusste, wie sein Sohn nun mit der erzwungenen Ruhe umgehen konnte.

Die Mikrowelle verhinderte mit ihrem Piepen, dass er sich allzu sehr in seinen Gedanken verlor.

Peter aß schnell und sah nebenbei noch die Post durch, die fast nur aus Rechnungen und einem an Frank gerichteten Brief bestand. Dieser wanderte ebenfalls in die Reisetasche und weil die Handschrift eindeutig weiblich war, fiel im Theresa ein. Diese war wohl die Beifahrerin gewesen, aber warum? Hatte Frank in ihr eine Freundin und falls ja.. redete er mit ihm nicht mehr?

Peter schüttelte sich unbewusst, zog seine Jacke an und hängte sich die Reisetasche über die Schulter.

Die Schultasche nahm er ebenfalls mit, denn Lernen konnte man auch im Krankenhaus.

Beim Blumenhandel, den gab es fast an jedem Krankenhaus, so nahm er sich vor, würde er für Tess noch einen kleinen Blumenstrauß kaufen und falls er an einem Supermarkt oder so vorbei käme, würde er wohl noch Obst und Schokolade besorgen.

Er war bereits auf dem Weg in sein Auto, als ihm spontan noch die Idee kam, ins Centro zu fahren. Denn dort würde er bei "Buch & Mehr" nicht nur dass von ihm gewünschte Buch über Beziehungen bekommen können, sondern auch ein Computerspiel.

Schnell ging er noch einmal zurück in die Wohnung, um sein Notizbuch zu holen, denn in diesem hatte er sich sowohl den Titel des von ihm gesuchten Buches, als auch die der Computerspiele notiert, für die sich Frank interessierte.

Dieses Notizbuch fand er schnell und mit zwei Handgriffen nahm er noch die Kopfhörer mit, denn im Krankenhaus war es sicher besser, wenn Frank im Zweifel mit Kopfhören spielte oder Musik hörte.

Ein, zwei Äpfel fand er auch noch, so dass er sich den Weg zum Supermarkt ersparen konnte, und so war er zufrieden, als er endlich einstieg und den Motor anließ.

tbc.: Unfallklinik Seeland, Patientenzimmer