RE: Club Paradise - die Razzia - 5

"Klingt nach einem hevorragenden Plan." Zustimmend nickte Simon, denn er konnte gut nachvollziehen, dass Andi es eilig hatte, unter die Dusche zu kommen. Dessen Kleidungsstil ließ das vielleicht nicht Jeden vermuten, aber der Freund legte auf Körperpflege wohl ebenso viel Wert, wie er selber. Simon stellte die Tasche gar nicht erst ab, sondern folgte dem Freund auf dem Fuße. Nix, wie raus hier. Er hatte das Gefühl, die Stimmung des Hauses würde ihn erdrücken so er bliebe. Obwohl diese Trennung im Nachhinein wohl absehbar gewesen war und er eine gewisse Erleichterung über dieses jähe Ende verspürte, tat es doch auch weh, denn immerhin hatte es auch gute Zeiten mit Ingrid gegeben. Er ließ Andi vor sich aus dem Haus, schloss die Tür hinter sich zu und warf den Schlüssel in den Briefkasten. Er wollte diesen nicht mehr benutzen und so er am Wochende seine wichtigsten Papiere und so weiter holen würde, würde Mme Neunert eben öffnen müssen. Andi öffnete ihm die Tür, bevor er sich hinter das Lenkrad fallen liess, und Simon schmiss die Tasche einfach auf die Rückbank, bevor er einstieg und sich anschnallte. Aus dem Augenwinkel heraus musterte er die Nachbarin, die mißtrauisch und neugierig aus ihrem Küchenfenster hinaus ihm nachstarrte. Na,was die sich wohl denkt- bei meinem Anblick. Er musterte kurz seine kaputte Langjacke und beschloss eine Änderung des Planes. Nee.. Hemd, Sakko - ggf. Krawatte -und dazu die Jacke, die aussieht, als wäre ich an einer Schießerei.. na, ja war ich auch.
Andi kam gut durch und eher, als Simon es erwartet hatte, standen sie bereits vor dem Mehrfamilienhaus, in dem Andi wohnte. Grinsend sah Simon den Freund von der Seite an, während er den Anschnallgurt löste und nach seiner Reisetasche griff. "Planänderung - erst duschen, dann Jacke kaufen - und dann essen, gut? So.." Mit einer leicht verächtlichen Geste, so als wolle er einen Fleck mal eben so mit der Hand zur Seite fegen, deutete er auf seine Jacke. "geht das ja wohl gar nicht, oder?"

Andi nahm die Treppe etwas schwungvoller als Simon und war als erster an der Wohnungstür angekommen um sie aufzuschließen. Die Wohnung war mit ihren vier Zimmern mehr als ausreichend für einen Single, aber Andi brauchte Platz und in einem der Zimmer hatte er ein Laufband und eine Hantelbank, für die Zeiten in denen es ihm nicht möglich war ins Fitenessstudio zu gehen um zu trainieren. Dazu gönnte er sich ein Gästezimmer, das durch seinen recht großen Freundeskreis auch gut frequentiert war. Dort konnte auch Simon erst mal ne Weile bleiben. "So, immer herein in die gute Stube. Ich bin dann mal eben duschen. Mach Dir´s gemütlich. Deine Klamotten kannst Du ins Gästezimmer packen. Wenn Du was trinken willst, nimm Dir einfach was Du möchtest. Ich hab Wasser im Kühlschrank oder auch etwas wärmeres im Vorratsschrank." Andi verschwand in seinem Schlafzimmer, griff sich frische Unterwäsche, eine schwarze Jeans und ein weißes T-Shirt über dessen linke Seite sich ein schwarzer Drache schlängelte. Im Bad drehte er die Dusche auf und ließ sie erst einmal warmlaufen, während er die getragenen Klamotten in den Wäschekorb packte. Genußvoll ließ er das warme Naß über seinen Körper laufen, so als könnte er die Ereignisse der letzten Tage einfach damit abspülen. Er brauchte wohl noch ein wenig länger im Bad als sein Freund vorhin, was wohl an seinem extremen Körperbewußtsein lag. Frisch geduscht und, bis auf das T-Shirt, angezogen, erschien er im Wohnzimmer. "Und, weißt du schon, worauf Du jetzt dann Lust hast? Rein essenstechnisch gesehen." Er zog das T-Shirt über den Kopf, wuschelte sich einmal durch die Haare und holte sich ein Glas aus dem Wohnzimmerschrank um sich etwas von dem Wasser einzuschenken, dass auf dem Tisch stand. Bei ihm stand immer und überalle eine Flasche Wasser rum, damit er nicht vergaß genug zu trinken.

"immer wieder gerne." Simon ließ sich nicht lange bitten, sondern betrat die Wohnung mit ebenso selbstverständlich, wie Andis Aufforderung an ihn klang. Er kannte die Wohnung, da er schon ein paar Mal zu Besuch hier gewesen war, oder Andi zu einem ungeplanten Außeneinsatz eingesammelt hatte, so dass er das Gästezimmer auf Anhieb fand. Er fühlte sich wohl in der Wohnung des Freundes, in der immer eine unordentliche Gemütlichkeit oder aber gemütliche Unordnung vorherrschte. Während er Andi im Schlafzimmer sich bewegen hörte, stellte er die Reisetasche zunächst nur auf den Boden und ließ sich einfach auf das Bett fallen, die Beine angestellt, mit dem Rücken platt auf der Tagesdecke, und schloss die Augen. Sein Kopf brummte und die Nachwirkungen der Nacht ließen seine Muskeln sich ungewöhnlich schwer anfühlen.
Noch einmal ließ er die Nacht Revue passieren und konnte sich an mehr Einzelheiten erinnern, als ihm lieb war. Danach hatte er sich noch mit Wissen und bei klarem Verstand auf Elenas Spiel eingelassen - und das war eindeutig falsch in seiner Situation. Auch an sein Gefühl, seine Gedanken irgendwann nicht mehr Handlungen umsetzen zu können, dieses Gefühl sich nicht gegen eine Erregung zur Wehr setzen zu können, erinnerte er sich dunkel.
Bei K.O-Tropfen könnte ich mich an gar nichts erinnern. Verflucht noch eins - was hat die mir in den Drink getan? Narkosemittel? Aus dem Badezimmer heraus hörte er das Rauschen des Wassers und er musste wohl kurz eingeschlafen sein, denn er wachte auf, als dieses Rauschen aufhörte.
Er hob sich wieder und ging in das Wohnzimmer hinüber. Dort liess er sich auf die Couch fallen und bediente sich an einem Glas und Wasser. Gerade hatte er das erste Glas ausgetrunken, als Andi in sauberer Hose aber noch nacktem Oberkörper ins Wohnzimmer trat. Der hat schon Potenzial, Frauenherzen höher schlagen zu lassen - also eine durchlöcherte Jacke, braucht der nicht. "Essenstechnisch - hmm also Steak vom Grill oder zum Chinesen.. Dazu würde ich wohl nicht Nein sagen." Simon grinste, als er das T-Shirt, dass Andi überzog, genauer sehen konnte, denn der Drache darauf, passte zu den Tatoos des Freundes. "Du entscheidest - immerhin involviere ich Dich in die hoffentlich bald endende Suche nach einer vernünftigen Jacke." Frech grinsend schob er das Glas auf der Tischplatte unter den Flaschenhals, damit Andi ihm einschenkte. Wasser, Wasser- ist das Einzige was wirklich den Kater vertreibt.. Durst!

Andi goß das Glas des Freundes wieder voll, hob dann sein eigendes Wasserglas an und prostete Simon zu. Da die beiden Männer einen doch recht unterschiedlichen Keidungsstil hatten überlegte Andi kurz, wo er am Besten mit Simon eine Jacke finden würde. "Wo hast Du denn gedacht einkaufen zu gehen? Jungfernstieg,Europa-Passage oder doch lieber ABC-Viertel." Letzteres war Andis bevorzugte Einkaufsmeile. Gab es dort doch einen Herrenausstatter der auf Maß arbeitete, nicht billig, aber Andi gönnte sich sonst nicht viel.
Er setzte sich, Simon gegenüber in einen der beiden Sessel die zur schwarzen Ledergarnitur gehörten.

"ABC-Viertel." Simon antwortete, wie aus der Pistole geschossen. Natürlich, klar, ab und zu ging er auch gerne in die Europoa-Passage, vor Allem so er mit Ingrid bummeln ging, aber das hatte sich ja nun erledigt. Im ABC-Viertel jedoch wusste er, dass er nicht nur beim Herrenausstatter einen Anzug nach Mass bekommen würde, so er einen benötigte, sondern er kannte dort mindestens ein Geschäft mit guter Herrengarderobe für gehobenere Ansprüche nebst Jacken und Mäntel. Dort würde er mit hoher Wahrscheinlichkeit fündig und "Maredo" war ein paar Häuser weiter. Grinsend prostete er dem Freund zu, bevor er das nächste Glas Wasser in zwei Zügen trank. Sein Nachdurst war enorm, aber langsam machte sich das viele Trinken bezahlt und das Brummen in seinem Kopf ließ allmählich nach.

Als Simon, ohne zu zögern, das ABC-Viertel wählte grinste Andi. "Ich versteh schon, 200g Rindfleisch mit Salat. Das werd ich mir nachher auch gönnen." Die beiden Freunde waren schon das eine oder andere Mal zusammen im Maredo gewesen. Gemeinsames Shoppen hatte jedoch an diesem Tag seine Premiere. "Dann laß uns mal los, wenn Du so weit bist."

"Na, dann- von mir aus können wir." Simon erhob sich ein bisschen zu schnell und verzog unwillkürlich das Gesicht, denn noch wer der Kater nicht ganz verschwunden. Die Aussicht auf ein gemeinsames Shoppen und Essen mit dem Freund freute ihn, bot ihm aber auch reichlich Gelegenheit, sich von seinen Gedanken an die vorhergehende Nacht bestens abzulenken. Verdammte Scheiße - nicht nur dass das gegen Dienstvorschriften verstieß - nein, ich bin meiner Lebensgefährtin fremd gegangen - kein Wunder, dass die mich eiskalt abserviert. Wie kann Einer alleine nur so blöd sein?! Zwar hatte Andi angedeutet, nach dem Essen Alles wissen zu wollen, aber noch hatte er nicht nachgefragt und dafür war Simon wirklich dankbar. Er war schon sich selbst gegenüber in Erklärungsnot geraten. Wie also wolle er das wohl Andi erklären können?

OOC: Ende - der Spielszene / Folgethema. Andi u. Simon in Hamburg.