"Seeland-Centro" Elektronik Fischer

Einstiegspost

Marina atmete tief ein und wieder aus, als sie "Elektronik Fischer" betrat. Wie immer, war das Kaufhaus gut besucht, obwohl es wirklich nur elektronische Geräte zu bieten hatte. Ein Blick auf die verschiedenen Küchenuhren, die vorteilhaft präsentiert angeboten wurden, sagte ihr, dass sie noch viel Zeit hatte und so ging sie zunächst ziellos durch das Kaufhaus.
Es gab so viele Neuerungen und neue Geräte auf dem Markt, dass sie gar nicht wusste, was für sie am Interessantesten war. Dabei wollte sie eigentlich nur ihren kaputten CD-Player endlich ersetzen und stolperte nun doch über die Espressomaschinen.

Nein, obwohl.. sie sehen gut aus und machen guten Kaffee, Espresso und mehr. Andererseits Leander erschlägt mich, wenn ich mit so einem Gerät ankomme. Ich schätze, der besteht auf von Hand gemahlenen Kaffee..

tbc: von der Renkenvilla

Richard u. Marina

Er hatte keine Ahnung worauf es bei einer Geschirrspülmaschine ankam. So sah er sich erst einmal nach einem Verkäufer um, damit dieser in beriet. Nach einigen Minuten des Wartens und Suchens entdeckte er ein bekanntes Gesicht zwischen den Regalen.
Frau Lindner stand vor den Espressomaschinen. Einen Moment beobachtete er die Frau gedankenverloren, dann faßte er sich ein Herz und ging zu ihr hinüber.
"Guten Tag Frau Lindner. Welch ein Zufall. Darf ich sie als Frau vielleicht um einen Rat fragen?"
Richard setzte sein strahlenstes Lächeln auf und hoffte auf eine positive Antwort.

Marina u. Richard

Marina fuhr zusammen, als sie so unverhofft angesprochen wurde. Im ersten Moment sah sie verwundert aus, doch dann glitt ein Lächeln über ihr Gesicht.
"Herr von Renken - das ist aber ein netter Zufall. Wir haben uns ja lange nicht gesehen. Wie geht es Ihnen? "
Marina streckte ihre Hand aus, um den Nachbarn zu begrüßen. Sie freute sich aufrichtig, diesen zu sehen.
"Hmm.. ich werde zwar langsam alt und grau, aber nicht nicht unbedingt weise. Welcher Art Rat benötigen sie denn?"
Sie lachte und sah sich nach einer ruhigeren Ecke im Geschäft um. Ihr Gespräch sollte nicht unbedingt von Dritten gehört und verstanden werden, falls es sich um einen Rat persönlicherer Natur handelte.

Richard u. Marina

Richard griff nach der ihm dargebotenen Hand und schüttelte sie, doch hielt er sie ein wenig länger als üblich fest, bevor er sie frei gab.
"Entschuldigung, ich wollte Sie nicht erschrecken. Sie haben recht, wir haben uns schon ewig nicht mehr gesehen. So ist es leider, wenn man eine vielbeschäftigte, erfolgreiche Unternehmerin als Nachbarin hat.
Mir geht es gut, danke, und seit Jürgen wieder zu Hause ist habe ich mehr Zeit für mich. Wie geht es Ihnen selbst?"
Richard faßte Marina am Arm und dirigierte sie während er sprach in Richtung der Geschirrspülmaschinen. Ein Verkäufer war hier weit und breit nicht zu sehen und auch sonst war niemand in dieser Abteilung.
"Es ist mir fast unangenehm, aber ich möchte einen Geschirrspüler für den Renkenhof kaufen und habe so gar keine Ahnung worauf es ankommt. Und, naja, da dachte ich, Sie als Frau könnten mir da vielleicht einen Tip geben. Als Dankeschön darf ich Sie dann hoffentlich danach auf einen Kaffee einladen."

Richard u. Marina


"Oh- so leicht bin ich nicht zu erschrecken." Marina schmunzelte belustigt und erwiderte den Händedruck Richard von Renkens. Er hatte sie eben nur aus ihren Gedanken gerissen und das war vielleicht ganz gut so. Ohne ihm ihren Arm zu entziehen ließ sie sich ein bisschen dirigieren. Obwohl sie gerne selbständig gar, war ihr das ganz angenehm, sich mal wieder ein bisschen auf einen Mann stützen zu können. "Ich hörte schon, dass Ihr Sohn zurück ist und offenbar fest im Sattel sitzt. Sie müssen sehr stolz auf ihn sein." Ihr fröhliches Lächeln bekam kurz einen traurigen Zug, als sie an ihren eigenen Sohn dachte. Ein Jahr lag der tragische Unfall nun zurück und manchmal schmerzte der Verlust sie noch so, als sei sie gerade eben erst an den Unfallort gerufen worden.

Schnell schob sie diese Gedanken zur Seite und musterte die Geschirrspülmaschinen, auf die Richard von Renken nun zusteuerte. "Ich stehe mit ihrem Sohn bereits in Geschäftsverhandlungen - genauer gesagt habe ich das meiner Tochter Janina überlassen." Sie war ein wenig irritiert, dass Richard von Renken das nicht erwähnte. Na, ja vielleicht wusste er nicht, was sein Sohn geschäftlich unternahm. "Oh - ich bin nicht so der Kenner auf dem Gebiet. Für den Bedarf im Betrieb benötigen sie eine, die möglichst schnell sauber spült - und vor Allem Platz für Gläser und Tassen bietet, oder?" Marina musterte den Mann neben ihr und bemerkte ein Kribbeln im Bauch, dass sie in Anwesenheit eines Mannes schon lange nicht mehr gespürt hatte - nicht mehr seit Ulrich in ihr Leben getreten war.
"Sehen Sie - nicht wirklich die Ahnung, aber zu einer guten Tasse Kaffee sage ich trotzdem nicht nein." Ihr Lachen war gewohnt herzlich, während sie unschlüssig vor einer kleineren Spülmaschine stehenblieb.

Richard u. Marina

Als Marina erwähnte, dass Jürgen und sie in Geschäftsverhandlungen standen spürte er einen kleinen Stich. Warum hatte Jürgen nicht mit ihm darüber gesprochen? Es wurde wirklich Zeit, dass sie ein klärendes Gespräch führten. Dankbar ließ er sich von der Frau an seiner Seite von seinen trüben Gedanken ablenken.
"Na ja, es muss keine Turbomaschine sein. Ist ja nur für den Aufenthaltsraum. Ich denke, wenn die ein bis zweimal am Tag läuft, dann reicht das. Ich wollte also nicht zu viel Geld ausgeben, allerdings sollte sie natürlich schon sparsam sein. Ich denke ich nehme eines dieser Geräte aus der mittleren Preisklasse. Der Geschirrspüler wird eine Überraschung für meinen Sohn. Ich durfte heute nämlich die Tassen abspülen und da dachte ich, warum nicht so ein Teil kaufen.
Ich werde die Maschine nur noch eben bezahlen, abholen kann ich sie dann ja später. Danach trinken wir dann den Kaffee, einverstanden?"
Richard sah Marina erwartungsvoll an. Gut sah sie aus, das mußte er sich eingestehen und nett war sie. Eigentlich, so sagte er sich könnte er öffer mal etwas mit Marina unternehmen. Ihr tat es sicher auch gut, wenn sie mal raus kam und er hätte lügen müssen, wenn er nicht zugegeben hätte, dass er Marinas Gesellschaft genoss.

"Ich denke, damit können Sie nicht viel verkehrt machen." Kritisch betrachtete Marina die Spülmaschine, die ihr Nachbar da im Auge hatte. Diese war kleiner, als ihre eigene, aber vermutlich gab es auch weniger zu spülen. Kurz überlegte sie, ob sie ihn wohl darauf hinweisen, sollte, dass er dann ungefähr die doppelte Anzahl Gläser, Löffel und Tassen oder Becher haben musste. Diese hatten nämlich die Angewohnheit im Falle so einer Spülmaschine auch ganz schnell darin zu verschwinden, so dass immer wieder neue benutzt wurden. Das allerdings würde er wohl von sich aus Bedenken, denn dumm war ihr Nachbar ja nicht. Ja, ja.. vielleicht nimmt er Kalgon - dann klappt's mit dem Nachbarn. Unwillkürlich musste sie grinsen, als ihr dieser Werbeslogan in den Sinn kam. Es sollte sie schon freuen, wenn wie mehr Kontakt zu Richard von Renken hätte, denn er war ein ausgesprochen charmanter Nachbar. Falls der Sohn auch so war, wunderte sie sich nicht, dass Melanie Sanders sich in diesen verliebt haben mochte. Allerdings schien das wiederum ihrer Tochter Janina so gar nicht zu gefallen..
Sie verbot sich zunächst jeden weiteren Gedanken an Janina und nickte, als Richard bemerkte, er werde bezahlen und die Maschine später holen.
"Na, da wird Ihr Sohn sich wohl freuen. ist denn viel Betrieb auf dem Renkenhof?" Sie folgte Richard von Renken in Richtung Kasse. "Gerne - trinke ich mit Ihnen eine Tasse Kaffee. Warum auch nicht?"
Ihre Worte wurden von einem warmen und freundlichen Lachen begleitet, denn sie freute sich sehr über dieses Zusammentreffen. Nach einem Jahr der Trauer wurde es für sie Zeit, wieder mal Kontakte zu knüpfen, statt sich im Lindnerhof in die Arbeit zu stürzen. Wie sie das allerdings im Zweifel Janina erklären wollte und konnte, wusste sie nicht. Wie gut, dass das auch gar nicht zur Debatte stand. "Ich könnte mich eigentlich auch mal wieder auf dem Renkenhof blicken lassen. Mein letzter Ritt ist schon viel zu lange her." Diese Bemerkung klang ein bisschen oberflächlich, obwohl sie das durch aus ernst meinte. Sie konnte sich nur nicht vorstellen, dass Jürgen, der ja nun wohl mehr oder minder Geschäftsführer war, ihr tatsächlich ein Pferd zur Verfügung stellen konnte oder gar wollte.
Eher nicht - Mensch, das sind teure und gut ausgebildete Turnierpferde

Richard u. Marina

"Mein Sohn...ich hoffe,dass er sich darüber freut." Er konnte Marina ja schlecht sagen, dass Jürgen gar nichts von seiner Idee mit dem Geschirrspüler wußte, aber eigentlich war es ja nur eine Verbesserung des Betriebs. "Wir haben gut zu tun, danke. Und bei Ihnen? Wie läuft es, ich habe gehört, sie haben einen sehr jungen Küchenchef?"
Richard bot Marina seinen Arm an, wandte sich dann zur Kasse um den geschäftlichen Teil abzuschließen. Dann konnte er seine ungeteilte Aufmerksamkeit der bezaubernden Frau an seiner Seite zuwenden.
"Gern, ich würde mich freuen, wenn Sie bei uns vorbeikommen würden. Ich such Ihnen dann eines unserer ruhigeren Pferde aus und wir unternehmen einen gemeinsamen Ausritt." Ein strahlendes Lächeln trat auf das Gesicht des Mannes und er spürte, wie sich ein warmes Gefühl in seiner Brust ausbreitete. Im Geist sah er sich schon ein kleines Picknick zusammenstellen.
"Kenne Sie sich hier aus, ob es hier ein gutes Cafe gibt? Ich muß zugeben, dass ich darin nicht so bewandert bin."

Marina u. Richard

"Oh, ja - einen sehr jungen Küchenchef." bestätigte Marina und legte gerne ihren linke Hand auf den starken Arm ihres Nachbarn. Dessen guten Manieren fiel ihr positiv auf, denn die meisten jungen Männer heutzutage lernten diese gar nicht mehr. "Es läuft ganz gut bei uns." Marina ging nicht weiter auf Leander und sein Alter ein. Natürlich war ihr bekannt, dass die Leute gerne redeten und womöglich allerlei Gründe fanden, warum sie Leander und nicht einen erfahreneren älteren Koch eingestellt hatte.
Na, ja.. die wissen alle nicht, wie gut er kocht.. An der Kasse wartete sie geduldig, bis Richard von Renken bezahlt hatte. "Gegen einen Ausritt hätte ich auch nichts einzuwenden - im Gegenteil. Ich muss mal sehen, dass ich mir einen Tag dafür freischaufle." Im Stillen überlegte sie bereits, wann und wie sie das ermöglichen konnte. "Kennen Sie Leander denn nicht? Vieles vertrauen mir meine Angestellten nicht an, aber ich glaube Leander ist ein Freund Ihres Sohnes - ist ungefähr sein Jahrgang." Ihr Lächeln wirkte leicht irritiert, als sie daran dachte, dass Janinas Freundin Melanie für Jürgen geradezu schwärmte. Das allerdings würde sie wohl kaum zum Thema machen wollen. Von der Frage nach einem guten Café abgelenkt, schob sie die in ihr aufsteigenden Gedanken bezüglich Janina wieder in den Hintergrund. "Ein gutes Café .. hmm, da gibt es wohl mehrere..
Ich würde das "Attardos" empfehlen. Luca macht den besten Espresso der Stadt."

Richard u. Marina

"Also mich würde es sehr freuen, wenn wir zusammen ausreiten könnten. Alleine nehme ich mir die Zeit auch nicht so wirklich, deshalb wäre es toll, wenn Sie mir einen Grund liefern würden." Verschmitzt lächelte er Marina an. Ja sie war wirklich eine gutaussehende und dazu auch noch nette Frau. Kurz blitzte das Bild von Edith, seiner verstorbenen Frau, auf und Richard war sich sicher sie hätte gewollt, dass er endlich wieder einmal die Gesellschaft einer Frau genoß. Es schien tatsächlich so, als sei er endlich bereit Edith los zu lassen.
Als Marina ihn fragte ob er Leander nicht kannte wurde Richard rot. Er mußte sich eingestehen, dass er den Freund seines Sohnes wirklich nur vom Sehen kannte. Dieser Gedanke betrübte ihn und er runzelte unwillig die Stirn. Leise antwortete er: "Leider muß ich zugeben, dass ich Ihren Koch nur vom Sehen kenne. Jürgen und ich, nun ja, ich fürchte unster Verhältnis ist nicht das Beste. Allerdings möchte ich das ändern, was mich wohl auch auf die Idee mit dem Geschirrspüler gebracht hat." Er wirkte fast ein bisschen unsicher und unbeholfen als er Marina so viel von sich preis gab. Und doch merkte er, dass es ihn erleichterte mit jemanden über seine Probleme zu sprechen.
Trotzdem war er froh, als Marina das Gespräch auf ein ihr bekanntes Cafe brachte und ihn somit von seinen trüben Gedanken ablenkte. "Also gut, lassen Sie uns ins Attardos gehen. Schaffen wir den Weg zu Fuß oder brauchen wir das Auto. Falls ja, würde ich sagen wir nehmen meinen Wagen und ich bringe sie später wieder hier her zu Ihrem." Ein Spaziergang würde im jedoch um einiges mehr zusagen, vor allem in Begleitung der ihm sehr sympatischen Frau.

Richard u. Marina

"Oh - na, den Grund liefere ich Ihnen doch gerne." Marina schmunzelte, denn dieses Gefühl, eine Grund dafür zu haben, Etwas genießen zu dürfen, kannte sie zu genüge. Noch vermisste sie ihren Mann und ihren Sohn. Ein Jahr - ist auch wirklich noch nicht so lange.. "Lassen Sie sich das nicht zu sehr zu Herzen gehen. Ich kenne die Freundinnen meiner Tochter auch nicht - und einen Freund schon gleich gar nicht. Manchmal denke ich, ich muss lernen, dass die jungen Leute ihre Entscheidungen ohne ihre Altvorderen treffen - wir waren auch nicht anders, oder?" Marina lächelte und sah doch, dass ihr Nachbar traurig darüber war. Er gab unumwunden zu, dass sein Verhältnis zu seinem Sohn nicht das Beste war. "Es tut weh, oder?" Ohne darüber nachzudenken legte sie dem älteren Mann an ihrer Seite tröstend ihre frei Hand auf den Arm. Mitleid empfand sich nicht, aber Mitgefühl. Mit dem Verhältnis zu Janina war sie auch nicht glücklich im Moment, wusste aber noch nicht, wie sie das ändern konnte. Richard von Renken schlug einen Spaziergang vor und Marina nickte dazu. "Gerne. Es wird zwar ein längerer Spaziergang von hier bis zum Marktplatz, aber der tut ja bekanntlich gut, oder?" Marina ging beschwingt am Arm ihres Nachbarn mit, denn sie fühlte sich in dessen nähe wohl, angenommen und frei.

tbc ~ mit Richard zum Markplatz "Eiscafè Attardos"