RE: Das Eiscafé "Attardos" - 2

richard u.Marina ( Kellner mitgeführt)

"Ich bin froh, dass Sie es so betrachten können, auch wenn ich Ihnen in Bezug auf Jürgen wohl kaum werde raten können." Marina wartete, bis ihr Gegenüber die Rechner bezahlt hatte, und erhob sich dann. "Es ist nicht so, dass ich Ihnen nicht helfen möchte.. Nein, aber ich kenne weder Jürgen noch sie gut genug, um guten Rat erteilen zu können. Ich weiß auch nicht genau, was sich in all den langen Jahren zwischen Ihnen aufgebaut hat und warum Jürgen in die U.S.A. gegangen ist. Nur.. wenn da Schuldgefühle oder Gefühle von Unzulänglichkeiten sich seit Jahren breit machen oder Bitterkeit vorliegt - dann wird es schwierig, für Sie beide.." und dann brauchte es womöglich professioneller Hilfe.. Den letzten Gedanken traute Marina sich nicht, auszusprechen. Ein bisschen verlegen griff sie nach ihrer Jacke. "Ich bin mit dem Bus schnell am Lindnerhof und komme dann gerne auf den Renkenhof. Ich freu mich schon." Marina lächelte und fragte sich gleichzeitig, ob ihre Reithose ihr wohl noch passen würde - nach zwei Geburten und Leanders guter Küche war das fraglich. Richard half ihr in die Jacke und ihr Herz machte einen winzigen Freudensprung ob seiner geraunten Worte. "Oh - gerne geschehen - ich komme gerne." Sie lächelte und schloss ihre Jacke. Nur zögernd verließ sie das "Attardos" Richtung Bushaltestelle.
Diese war fast direkt davor und wie jedes Mal dachte Marina amüsiert daran, dass Luca nicht nur den besten Kaffee sondern wohl auch die beste Lage der Stadt hatte.

Richard u. Marina (Kellner mitgeführt)

"Wenn es nicht zu unverschämt ist, würde es mir schon helfen, ab und zu mit Ihnen über Jürgen und mich zu sprechen. Ein Außenstehender hat doch einen anderen Blick auf alles. " Zu ihren Worte, dass sie mit dem Bus wirklich schneller wäre, nickte er. Er mußte sich eingestehen, dass er sehr gern den Rückweg zum Einkaufszentrum mit ihr zusammen gegangen wäre, er sah jedoch ein, dass auch ihre Zeit kostbar war und sie würden sich heute ja noch einmal sehen. Er trat nach Marina aus dem Cafe und folgte ihr mit dem Blick, bis sie auf der gegenüberliegenden Seite die Bushaltestelle erreicht hatte. Er winkte ihr noch einmal mit einem fröhlichen Lächeln zu und machte sich dann mit ausgreifenden Schritten auf den Weg zu "Elektro Fischer". Rasch noch die restlichen Einkäufe erledigen und dann zurück zum Renkenhof. Er freute sich wirklich auf die Reitstunde mit Marina.

tbc: Reitschule von Renken, Aufenthaltsraum

Marina u. Richard

Marina wandte sich noch einmal lächelnd zu Richard von Renken um und schüttelte den Kopf. Als unverschämt empfand sie sein Befürfnis über Jürgen und seine Beziehung zu diesem nicht, ob sie allerdings Raten durfte - das war eine andere Frage. "Sie dürfen jederzeit auf mich zurück kommen - nicht nur diesbezüglich." Fröhlich und nahezu flirten zwinkerte sie ihm noch zu, bevor sie sich dann endgültig abwandte. In nicht allzuweiter Ferne sah sie bereits den Bus herankommen und deshalb ging sie schneller als gewöhnlich zur Bushaltestelle.
Sie freute sich auf die Gelegenheit wieder reiten zu können, die schneller gekommen war, als sie gedacht hatte, und auch darauf Zeit mit Richard zu verbringen. Den Gedanken daran, was Janina davon halten mochte, schüttelte sie ab. Darüber wollte sie sich keine Gedanken machen, denn schließlich war dies ihr Leben und ihre Entscheidung, dieses weiter gehen zu lassen.

(--->zurück zum Lindnerhof)

cf. Gymnasium Seelands

lLuisa stürmt aus dem Cafè, Richard in der Tür

"Entschuldigung.. " Abrupt blieb Luisa stehen und verdrehte innerlich über sich selbst sie Augen. Beinahe hätte sie einen älteren Herrn über den Haufen gerannt, der das Eiscafè vor ihr verlassen hatte und noch einmal stehengeblieben war, wohl um Jemandem zu winken. "Ich bin ein bisschen eilig - sonst schmilzt das Eis." Luisa machte einen kurzen Versuch, ihr Verhalten zu rechtfertigten, obwohl dies diesen Herrn weder etwas anging, noch interessierte. Luisa überholte ihn und ging zu den Fahrradständern neben dem Eingang. Schnell stellte sie die kleine Kühltasche in den Fahrradkorb, schloss das Bügelschloss auf und schwang sich in den Sattel.
Schnell trat sie an und radelte dann mit hoher Geschwindigkeit die Straße entlang - immer dem Schild zu den städtischen Kliniken nach.
Hoffentlich komme ich noch vor einem möglichen Ende der Besuchszeit an. Dass Tess Besuch empfangen durfte, hatte sie dem kurzen Gespräch mit Alex entnommen, die wohl direkt nach der Schule mit Silvie hingefahren war. Luisa hielt das für keine gute Idee, denn gerade diese beiden waren die Hauptinitiatoren des täglichen Mobbings gegen sie und auch gegen Tess. Letzteres konnte sie fast noch nachvollziehen, denn auch sie hielt Tess für neureich und zickig. Allerdings war diese auch naiv genug, immer wieder auf Frenemies, Freunde, die eigentlich Feinde waren, hereinzufallen. Es schien so, als sei Tess beliebt, vor allem bei den Jungs, die sie offenbar als leichte Beute betrachteten. Luisa ahnte, wie sehr das das Mädchen beeinträchtigte und in Gefühle von Minderwertigkeit schob, denn sie selbst war auch immer wieder ein beliebtes Opfer derartiger Attacken. Sie hatte gelernt, sich zur Wehr zu setzen, damit zu leben, aber, dass was Alex, Silvie und viele Jungs machten, war geplant und systematisches Mobbing.
Luisa fuhr schnell und sicher Rad, so dass sie bereits nach einer halben Stunde vor dem Eingang der Unfallklinik ihr Rad abschloss und auf die Station strebte.
Sie orientierte sich an den Hinweisen und Schildern und fand so ihren Weg auf die Unfallstation, wo sie sich nach Tess durchfragte.
Mit der Kühltasche in der Hand stand sie schließlich vor der Tür und klopfte.

(--->weiter auf der Unfallstation//Patientenzimmer)