Spieltag: Donnerstag, 10. Februar 2011 » Lindnerhof/Speisesaal

Carla fuhr an Simon vorbei in den Speisesaal. Ihr Tisch stand immer noch da wo Leander ihn mittags für sie hingerückt hatte und so rollte sie zielstrebig darauf zu. Ein feines Lächeln umspielte dabei ihre Lippen.
"Ist Ihnen der Tisch recht?" Fragte sie Simon. Wobei man eigentlich schon sehen konnte, dass der Tisch wohl für sie vorbereitet worden war, da an der Tischseite mit dem Gedeck kein Stuhl stand, so dass sie ohne Schwierigkeiten mit ihrem Rollstuhl Platz fand.
Carla wartete bis Simon sich gesetzt hatte, bevor sie den Blick über das Buffet schweifen ließ. Sobald sie Getränke bestellt hätten würde Carla sich auf den Weg machen um diese etwas genauer in Augenschein zu nehmen.

"Sicher - warum nicht?" Eigentlich sollte er wohl für Carla den Stuhl zu recht rücken, da er das aber nun gerade nicht konnte, blieb er zunächst am Tisch stehen, zog seine Jacke aus und hängte diese über die Stuhllehne. So war es schon fast wieder salonfähig, denn wie meistens trug er ein dunkles Sakko zu einem hellen Oberhemd und Krawatte. Er sah ihr feines Lächeln, wagte aber nicht, dieses auf seine Anwesenheit zu beziehen. "Mir wäre jeder Tisch recht - so er zu diesem bezaubernden Lächeln führt." Mit einem leichten Neigen seines Kopfes deutete er eine kurze Verbeugung an, bevor er sich dann auf den einzigen Stuhl am Tisch niederließ. Eine leichte Röte stieg ihm ins Gesicht, als ihm bewusst wurde, wie leicht man nun das Holster nebst Pistole unter dem Sakko entdecken mochte. Nun,ja.. das lässt sich wohl nicht vermeiden. Schließlich konnte er kaum die Waffe einfach offensichtlich auf den Tisch legen, ohne einen weiteren Polizeieinsatz zu verursachen. Dieser wäre wohl unvermeidlich gewesen, da Carla ihm ganz offensichtlich immer noch kein Wort glaubte.

Carla blickte Simon irritiert an. Sie konnte es kaum fassen, aber der Mann flirtete immer noch mit ihr. Der hat ja wirklich Traute. "Hatten Sie nicht was von Hühnersuppe gesagt?" Carla blickte auf den Tisch, fand aber am Gedeck keinen Löffel. Auch auf dem Buffet stand keine Suppenterrine. Sie zuckte die Schultern. "Kommen Sie mit ans Buffet? Von Weitem sieht es ja schon sehr verheißungsvoll aus." Die Bedienung kam und frage nach ihren Getränkewünschen. Carla bestellte eine Flasche Wasser, den Rest konnte sie ja mit auf ihr Zimmer nehmen, und dazu ein Glas Rosé. Sie wartete noch bis Simon seinen Wunsch geäußert hatte, bevor sie sich zum Buffet begab.

Simon war sich sicher, dass Leander ihm die Hühnersuppe nicht angeboten hätte, wenn das nicht tatsächlich möglich gewesen wäre. "Ja, davon sprach ich allerdings.." Simon wunderte sich schon ein bisschen darüber, dass er keinen Löffel vorfand. Ah.. hatte Leander nicht erwähnt, der Küchenjunge wisse nicht, wohin mit der Suppe? Ist ja logisch, dass kein Löffel da liegt. Simon lächelte, als Carla Rosé bestellte, denn das schien schon in der Zartheit dieses Wortklangs zu Carla zu passen. "Ich bekomme eine Apfelschorle, bitte. Ach und könnten Sie dem Küchenjungen sagen, dass ich der mit der Hühnersuppe bin?" Ein verlegenes Lächeln glitt über sein Gesicht, denn für den Kellner war das wahrscheinlich offensichtlich. "Aber ja, so ein Buffet verdient ohne Zweifel meine Aufmerksamkeit." Mit einer selbstverständlichen Bewegung erhob er sich und schob dabei seinen Stuhl ein wenig nach hinten und trat um den Tisch herum. Erneut war er versucht, seine Hand auf die Armlehne des Rollstuhles zu legen, aber nach ihren vorhin als so hart empfundenen Worten sah er davon ab.

Jetzt verstand Carla, Leander hatte nur für Simon Suppe gemacht. "Leander ist wirklich ein feiner Kerl, dass muß ich schon sagen. Er ließt einem die Wünsche von den Augen ab. Heute Mittag hat er mich auch richtig verwöhnt." Wieder spielte das feine Lächeln um ihre Lippen. Carla rollte neben Simon zum Buffet. Sie griff sich einen der großen Teller und nahm sich von einem der vorderen Teller zwei Scheiben Käse, vom Teller daneben nahm sie ein Stück Butter und aus einem der Bortkörbe fischte sie sich ein Brötchen. Das alles balancierte sie auf ihrem Schoß.

"Das glaube ich gerne." Fasziniert beobachtete Simon, wie Carla sich an dem Buffet bediente. Darin bewies sie einiges Geschick. Sie würde seiner Hilfe wohl kaum bedürfen, schade. Das Buffet sah sehr gut aus, aber Simon nahm sich nur von der Quarkspeise. Diese würde er wohl trotz seines lädierten Kiefers genießen können. "Das hat Ihnen sicher gut getan - so verwöhnt zu werden." Solange es nicht von mir ist.. Mit dem Gefühl von Traurigkeit erinnerte er sich daran, wie er ihr die Decke übergelegt hatte. "Schönes Gefühl, nicht wahr?" Er nahm das Schälchen mit der Quarkspeise in seine rechte Hand und folgte dem Rollstuhl. "Das Eis sieht auch gut aus - täte mir sicher gut." Sein Grinsen war fast wieder gewohnt humorvoll. "Für mich jedenfalls war es das." Er merkte sich den Standort des Eises und hoffte, dass nach seinem aus der Suppe und Quarkspeise bestehenden Hauptgericht, noch etwas davon da sein würde. Am Tisch angekommen, stellte er die Quarkspeise ab und setzte sich ebenso selbstverständlich wieder, wie er aufgestanden war. "Guten Appetit, Carla." Ohne es zu wollen, sprach er ihren Vornamen mit viel Wärme aus, denn das wünschte er ihr aus ganzem Herzen. Die Bedienung hatte ihnen bereits die gewünschten Getränke gebracht, so dass Simon nun lächelnd sein Glas hob und andeutete, mit ihr anstoßen zu wollen. "Und? Worauf wollen wir trinken?"

"Nun verwöhnen ist das eine, von jemandem abhängig sein das andere. Und so lange ich hier in Seeland keine eigene Wohnung habe bin ich wohl oder übel von Anderen abhängig." Man konnte merken, dass dies ein Umstand war, der Carla sehr missfiel. Der Kellner brachte Simons Suppe inklusive eines Löffels und wünschte ihnen einen guten Appetit. Bedächtig strich Carla etwas von der Butter auf ihr Brötchen und belegte es mit einer Scheibe Käse.
„Sieht gut aus ihre Suppe. Lassen Sie sie sich schmecken.“
Sie blickte ihn einen Moment lang an, worauf sollte sie mit ihm anstoßen. "Auf meinen Retter in der Not und dass es ihm bald wieder gut geht." Sie hob ihr Weinglas und stieß es vorsichtig gegen sein Glas mit Apfelschorle.
Nachdem sie an ihrem Weing genippt hatte begann sie ihr Käsebrötchen zu essen. Wieder hatte sie ein schlechtes Gewissen, als sie Simon dabei beobachtete wie er seine Suppe löffelte. Die Unterhaltung geriet ein wenig ins Stocken und die junge Frau überlegte, wie sie diesen Umstand ändern konnte. Erst jetzt nahm sie sich die Zeit Simon genauer zu betrachten. Dass er ganz gut aussah, ja sogar mit den Kampfspuren im Gesicht, hatte sie ja heute Nachmittag schon kurz festgestellt. Er wirkte durchtrainiert und sportlich und unter anderen Umständen wäre sie einem Flirt mit ihm sicher nicht abgeneigt gewesen. Sie schätzte ihn ein paar Jahre älter als sich, etwa 28-30 Jahre, aber bei Männern konnte man das Alter ihrer Meinung nach sowieso nicht so gut schätzen. Und plötzlich ging ihre Phantasie mit ihr durch. Sie dachte an das Buch dass sie gerade illustrierte und ihr war mit einem Schlag klar, wie der Held der Geschichte aussehen würde.
Um auf andere Gedanken zu kommen, und weil sie ihr Brötchen aufgegessen hatte meinte sie. „Ich hoffe ich bin nicht zu unhöflich, wenn ich mir eben noch eine Kleinigkeit hole.“ Mit diesen Worten begab sie sich noch einmal ans Buffet. Legte ein paar Weintrauben und eine Banane auf einen frischen Teller und überlegte ob sie sich noch ein Eis mitnehmen sollte. Einen Moment stand sie davor, bevor sie zugeben musste, dass sie es alleine nicht erreichen würde. So kehrte sie mit ihrem Obst zurück an den Tisch.
„Warum sind Sie Polizist geworden?“ Fragte sie Simon unvermittelt und schob sich eine Weintraube in den Mund. Sie wußte selbst nicht warum sie ihm diese Frage stellte. Was würde eine Antwort darauf an seiner Glaubwürdigkeit ändern. Er konnte ihr ja wieder irgendeine Geschichte auftischen.

"In dem Fall - sollte dem Umstand wohl abzuhelfen sein, meine ich." Natürlich verstand Simon den Unterschied zwischen dem Gefühl, umsorgt zu werden und einer Abhängigkeit, owohl in seinem Leben für Beides kein Platz wahr. "Das Eine möchte man nicht missen - das Andere duldete ich in meinem Leben nicht." Diese Worte sprach Simon mit einer gewissen Ernsthaftigkeit, obwohl er sein Glas schmunzelnd hob. Von Ihnen würde ich mich gerne mal umsorgt fühlen dürfen - aber.. nun, ja. Vergessen. Diese Gedanken für sich behaltend erwartete er innerlich voller Spannung Carlas Antwort. Diese machte ihn jedoch eher verlegen, denn froh, denn wie ein Held fühlte er sich nun gerade nicht. "Trinken wir lieber auf die gelungene Rettung.." Die Gläser klirrten, als er leicht mit ihr anstieß. Die Apfelschorle war gewohnt erfrischend und während Carla ihr Brot genoss, löffelte er nebenbei seine Suppe. Im Moment hatte er mehr Zahnschmerzen, als er es wahrhaben mochte. "Das ist es nicht. Sie verzeihen sicher, dass ich sitzenbleibe?" Im Augenblick fühlten seine Beine sich so schwer an, dass fast Nichts Simon dazu bewegen konnte, aufzustehen. Müde massierte er von außen den schmerzenden Zahn und verzog unwillkürlich das Gesicht. Ich hasse Zahnärzte! Er aß noch seine Quarkspeise als Carla wieder an den Tisch trat. Sie hatte sich Obst mitgebracht und Simon überlegte, ob er ihr ein Eis mitbringen wollte - ihm würde das sicher gut tan.
Ihre Frage nach seinem Werdegang überraschte ihn, so dass ihm beinahe der Löffel aus der Hand fiel, dachte er doch, sie glaube ihm genau das nicht. "Oh - ich hatte schon immer eine Affinität zu Waffen - und analysiere gerne Geschehnisse.. natürlich hätte ich auch Auftragskiller werden können.. aber.." Simon zwinkerte Carla humorvoll zu und schluckte erst einmal den Joghurt hinunter. "Nein, dazu fehlt mir wohl die kriminelle Energie.. Ganz ehrlich? Ich habe keine Ahnung." Er wurde wieder ernst und betrachtete nachdenklich den Rand seines Glases. Warum wurde man Polizist oder Mechaniker oder Busfahrer?

Carla sah Simon verblüfft an. Eigentlich hatte sie schon mit einer etwas anderen Antwort gerechnet. Reinweg nur die Affinität zu Waffen als Beweggrund der Berufswahl zu nennen überzeugte sie nun wirklich nicht. Hatte sie doch mehr damit gerechnet, dass das er sie mit seinem Gerechtigkeitssinn begründet hätte. Über seine flapsige Antworte, er hätte auch Auftragskiller werden können konnte sie allerdings keineswegs lachen, da sie ihm die Sache mit den Neonazis und dem verdeckten Ermittler immer noch nicht so ganz glaubte. Sie schluckte jedoch ihre boshafte Antworte, man könne auch in der rechten Szene jemanden mit einer Vorliebe für Waffen gut gebrauchen, hinunter. Sie wollte keinen Streit vom Zaun brechen oder seine Geduld zu sehr auf die Probe stellen.
Kurz dachte sie darüber nach, warum sie Bibliothekarin geworden war und nicht etwas Bürokauffrau oder Sekretärin. Immerhin wußte sie, dass sie es auch in ihrem Beruf als Rollstuhfahrerin nicht ganz einfach hatte. Die Bücherregale waren zu hoch für sie und sie konnte den Kunden so, nicht jedes Buch selbst herraus suchen. Um so mehr war sie mittlerweile darauf gespannt, wie es ihr in ihrer ersten Anstellung gehen würde. Carla hing ihren Gedanken nach ohne zu registrieren, dass Simon vielleicht noch auf eine Antwort von ihr wartete.

Simon hob sein Glas und während er trank, glitt sein Blick nachdenklich über Carla hinweg. Sie war noch jung, aber sein Vater konnte vermutlich so gerade eben nicht gewesen, sein, denn auf Anfang Zwanzig schätzte er sie doch.
Warum war sie Bibliothekarin geworden - um der Herausforderungen willen? Er stellte es sich nicht so einfach vor, als Rollstuhlfahrerin die Kunden bedienen zu können, denn die Bücherregale waren zum Teil so hoch, dass sogar er sich auf die Zehenspitzen stellen musste, um die Schrift auf den Buchrücken der obersten Reihen entziffern zu können. Durch die Glastür des Speisesaals hinaus sehend, konnte er sehen, dass dort ein Mann Platz genommen hatte und an seiner Hose nestelte. Eine junge Frau befand sich in unmittelbarer Nähe und Simon zog die unbewusst die Augenbrauen zusammen. [i]Ach was.. Das sieht nicht danach aus, als ob er..echt.." Er unterdrückte ein Seufzen, denn er witterte berufsbedingt schon wieder das Verbrechen, dabei war es vermutlich nur ein harmloses Zusammentreffen der Beiden. Das Glas abstellend wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Carla zu, die offensichtlich auch gerade ihren Gedanken nachhing und so ganz leicht zu beantworten, war ihre Frage ja auch nicht gewesen. "Die Herausforderung ist es vielleicht - die Freude an schnellen Autos.. " Simon sprach langsam, nachdenklich und stellte dabei seinen leeren Teller nebst Schüsselchen an den Rand, damit die Bedienung diesen mitnahm. Kurz hob er die Hand um ein weiteres Glas Apfelschorle zu bestellen. "Darf ich Ihnen noch Etwas mit bestellen?" Fragend sah er Carla an, während der Kellner die Teller an sich nahm. "Sehen Sie - in meinem Beruf ist es manchmal schon so ein bisschen, wie im "Tatort" - so eine Mischung aus Büroarbeiten und Action auf der Straße. Es ist eine Herausforderung, dem Verbrechen auf der Spur und im günstigsten Fall ein Stückchen voraus zu sein." Simon hatte keine Ahnung, ob Carla das nun als Grund für seine Berufswahl verstand, aber dem Grunde nach, war es das für ihn. "Schon als Jugendlicher habe ich davon geträumt, einmal nur einen "Tatort" zu erleben und da das Fernsehen winkend abgewunken hat.." Simon lachte sein warmes Lachen, denn das war nun eindeutig Quatsch gewesen. "Nein - im Ernst: Ich schätze die Herausforderung des Ermittelns im Büro anhand von Fakten ebenso wie das verdeckte Ermitteln auf der Straße und gebe zu, dass das bei einem glücklich erfolgtem Zugriff durch die Adern rauschende Adrenalin eine Art Hochgefühl vermittelt - ähnlich wie schnelles Autofahren." Simon teilte kurz dem Kellner ihre Wünsche bezüglich weiterer Getränke mit und erhob sich dann. "Entschuldigen Sie mich einen Augenblick? Ich will mir noch Etwas zum Nachtisch besorgen - so noch etwas da ist. Erlauben Sie mir, Ihnen etwas mitzubringen?"

Aufmerksam hörte sie Simons Erklärung zu. Lächelte, als er meinte er hätte immer schon gerne einen "Tatort" erlebt und auch sie kannte dieses Hochgefühl, allerdings wurde es bei ihr durch etwas anderes ausgelöst.
"Ja diese Gefühl kenne ich auch, ich denke das hat man immer, wenn man etwas erfolgreich abgeschlossen hat." Ohne es zu merken, hatte sie ihr Weinglas geleert und nickte, als Simon fragte ob sie noch etwa trinken wolle. "Mmmmh, ein Eis, falls es noch welches gibt. Das wäre sehr lieb." Simons Aufmerksamkeit tat ihr gut und doch war da immer noch ein gewisser Zweifel an seiner Aufrichtigkeit. Vielleicht würde sie morgen, wenn sie zum Polizeirevier fuhr etwas mehr Klarheit bekommen. Nachdenklich beobachtete sie den Mann, als er zum Buffet hinüber ging. Auch sie war nur eine Frau und hatte Gefühle und Sehnsüchte und dass Simon sie auf eine gewisse Art anzog, konnte sie nicht leugnen.

Und nicht nur das. Carlas Lächeln löste gerade Gefühle aus, die diesem Hochgefühl durch Erfolg nicht unähnlich waren und doch waren sie in ihrer Wirkung eher körperlicherer Natur. Dieses verdächtige Kribbeln und das Gefühl einer zu engen Hose hatte er schon länger nicht mehr gespürt und ließ ihn jetzt etwas schneller aufstehen, als üblich. Beinahe wäre ihm dabei noch der Stuhl ins Kippeln geraten, so abrupt war seine Bewegung. "Eis - natürlich gerne. Mit oder ohne Sahne?" Bewusst lenkte er sich von seinen Gefühlen ab, denn ausgerechnet bei Carla, schien das nahezu ausgeschlossen zu sein. Nicht, dass sie nicht ausgesprochen anziehend auf ihn wirkte -nein, er würde ihr die Sterne vom Himmel holen, so er konnte -, aber für sie wäre das vielleicht schmerzhaft, weckte er in ihr Sehnsüchte, die nicht zu stillen waren. Nur für den Bruchteil einer Sekunde bekamen seine Augen den Anflug von Traurigkeit, dann hatte er seine zwiespältigen Gefühle wieder unter Kontrolle und verließ lächelnd den Tisch.
Sein in den Jahren seines Lebens erworbener Instinkt ließ ihn den Blick Carlas in seinem Rücken deutlich spüren. Dieser war eigentlich nicht unangenehm, führte aber dazu, dass ihm plötzlich in dem beheizten Saal doch zu warm wurde. Am Buffet standen vor ihm Gäste und diese kurze Wartezeit nutzte er, in dem er sein Sakko auszog und es sich über die linke Schulter hing. Simon beachtete dabei nicht, ob oder dass dieses sein Holster bedeckte, oder, nicht. Für ihn war dieses inzwischen so sehr Teil seines Körpers, dass es nicht einmal verrutschte oder störte, als er sich leicht nach vorne beugte und nach zwei Glasschüsselchen griff.
Viel Auswahl hatte er leider nicht mehr und so entschied er sich für Vanilleeis. Auf eine Portion gab er warme Schokolade und auf die andere Erdbeersoße. Ihm persönlich wäre beides Recht, aber so konnte er Carla die Wahl lassen. Die Sahne sah nicht mehr frisch aus, bei der Wärme im Saal, auch kein Wunder, so dass er darauf verzichtete, das Eis damit zu verderben. So mit beiden Schüsseln in einer Hand balancierend und mit der anderen das Sakko daran hindernd, von seiner Schulter zu rutschen, kam er wieder an den Tisch zurück und stellte das Eis ab. "Schokolade oder Erdbeer?" Freundlich fragte er, während er die Löffel ablegte und mit einer so selbstverständlichen Geste, als sei er bei sich daheim, das Sakko über die Stuhllehne hing und sich setzte.

Und nicht nur das. Carlas Lächeln löste gerade Gefühle aus, die diesem Hochgefühl durch Erfolg nicht unähnlich waren und doch waren sie in ihrer Wirkung eher körperlicherer Natur. Dieses verdächtige Kribbeln und das Gefühl einer zu engen Hose hatte er schon länger nicht mehr gespürt und ließ ihn jetzt etwas schneller aufstehen, als üblich. Beinahe wäre ihm dabei noch der Stuhl ins Kippeln geraten, so abrupt war seine Bewegung. "Eis - natürlich gerne. Mit oder ohne Sahne?" Bewusst lenkte er sich von seinen Gefühlen ab, denn ausgerechnet bei Carla, schien das nahezu ausgeschlossen zu sein. Nicht, dass sie nicht ausgesprochen anziehend auf ihn wirkte -nein, er würde ihr die Sterne vom Himmel holen, so er konnte -, aber für sie wäre das vielleicht schmerzhaft, weckte er in ihr Sehnsüchte, die nicht zu stillen waren. Nur für den Bruchteil einer Sekunde bekamen seine Augen den Anflug von Traurigkeit, dann hatte er seine zwiespältigen Gefühle wieder unter Kontrolle und verließ lächelnd den Tisch.
Sein in den Jahren seines Lebens erworbener Instinkt ließ ihn den Blick Carlas in seinem Rücken deutlich spüren. Dieser war eigentlich nicht unangenehm, führte aber dazu, dass ihm plötzlich in dem beheizten Saal doch zu warm wurde. Am Buffet standen vor ihm Gäste und diese kurze Wartezeit nutzte er, in dem er sein Sakko auszog und es sich über die linke Schulter hing. Simon beachtete dabei nicht, ob oder dass dieses sein Holster bedeckte, oder, nicht. Für ihn war dieses inzwischen so sehr Teil seines Körpers, dass es nicht einmal verrutschte oder störte, als er sich leicht nach vorne beugte und nach zwei Glasschüsselchen griff.
Viel Auswahl hatte er leider nicht mehr und so entschied er sich für Vanilleeis. Auf eine Portion gab er warme Schokolade und auf die andere Erdbeersoße. Ihm persönlich wäre beides Recht, aber so konnte er Carla die Wahl lassen. Die Sahne sah nicht mehr frisch aus, bei der Wärme im Saal, auch kein Wunder, so dass er darauf verzichtete, das Eis damit zu verderben. So mit beiden Schüsseln in einer Hand balancierend und mit der anderen das Sakko daran hindernd, von seiner Schulter zu rutschen, kam er wieder an den Tisch zurück und stellte das Eis ab. "Schokolade oder Erdbeer?" Freundlich fragte er, während er die Löffel ablegte und mit einer so selbstverständlichen Geste, als sei er bei sich daheim, das Sakko über die Stuhllehne hing und sich setzte.

"Für mich bitte ohne Sahne." Allein bei dem Gedanke der halbgefrorenen Sahen, die sich am Eis sofort bildete schüttelte es Carla. Sie verlangte auch in einem Eiscafe den Eisbecher ohne Sahne, was ihr immer einen verwunderten Blick einbrachte.
Carla sah, wie Simon sein Sakko auszog und hielt die Luft an. Würde jetzt gleich das große Geschrei ausbrechen, weil jemand seine Waffe sah? Ein wenig hektisch blickte Carla sich um, aber es schien niemand auf den Mann am Buffet zu achten. Sie versuchte sich ein wenig zu entspannen.
Er war noch nicht richtig wieder am Tisch, da zischte sie ihn an. "Simon bist Du wahnsinnig, zieh das Sakko wieder an, wenn einer die Waffe sieht." Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie ihn dutzte so eilig hatte sie es ihm das zu sagen. Und in Gedanken, mußte sie sich eingestehen, dutzte sie ihn schon die ganze Zeit.
"Ähm, wie, ja Erdbeer bitte." Kam es dann etwas verzögert.
"Bitte, tun Sie irgendwas, damit man die Waffe nicht sieht." Meinte sie jetzt noch einmal in ruhigem Ton.

"In dem Fall.." Simon war in Gedanken noch bei der Frage nach dem Eis, als Carla ihn bezüglich der Waffe anzischte. "wäre unser gemeines Geheimnis wohl aufgeflogen." Achselzuckend lehnte sich Simon ein wenig zurück und lächelte, denn der Klang ihrer Stimme, wie sie seinen Namen sagte, gefiel ihm immer noch ausnehmend gut. und wenn schon.. "Darauf hätte ich wohl auch getippt, gerne." Er schob ihr das Schälchen so zu recht, dass sie bequem essen konnte und nahm sich selbst das andere Schälchen. "Nun, so lange ich sie nicht ziehe, ist alles gut.." Simon lächelte und löste mit seiner linken Hand den Riemen des Holsters, so dass das Holster von seiner linken dem Fenster des Saales zugewandten Seite hinunter glitt. Hatte Carla ihn nicht eben geduzt? Offensichtlich war da der Wunsch der Vater des Gedankens gewesen wie schade.. "Da Sie allerdings darauf bestehen.." Mit der rechten Hand fing er das Holster ab und hängte es seitlich unter sein Sakko über die Stuhllehne. Es verschwand nahezu vollständig darunter und seine Bewegung war so geschmeidig, dass das wohl kaum Jemandem auffallen konnte. "Besser so? Hmm.. wenn das so schmeckt wie es aussieht..." Mit gespielt kritischem Blick musterte er seine Schokoladensoße, bevor er davon kostete. "Hmm, köstlich.."